Amtskette des Marktes Oberstdorf
Alexander und Peter Weiß (Vater und Sohn, Goldschmiede aus Oberstdorf) fertigten die Amtskette des Marktes Oberstdorf im Auftrag des damaligen Bürgermeisters Dr. Paul Dreher, der von 1960 bis 1973 das Amt innehatte.
Mitte der 1960er übergaben die Goldschmiede die Kette an den Markt Oberstdorf.
Bei den Steinen, die in der Kette verarbeitet sind, handelt es sich um den „Oberstdorfer Breitachstein“, den Alexander Weiß im Flussbett der Breitach gefunden hat. Er hat dem Stein wohl diesen Namen gegeben und ihn in die Fachliteratur eintragen lassen.
Die Radiolarite von Oberstdorf werden auch Breitachsteine genannt. Sie stammen aus den Vorkommen von Radiolariten des Voralberger Walsertals.
Der Oberstdorfer Breitachstein entstand bei der Auffaltung der Alpen. Das Vorkommen liegt auf ca. 1.200 Meter Höhe in einem Gesteinsband von ca. 2 m Breite (Kleinwalsertal). Die Steine wurden im Laufe der Jahrhunderte vom Wasser ausgeschwemmt und landeten im Flussbett der Breitach, sie sind von lindgrüner Farbe.
Radiolarit (SNr: MS-RAD.09-01.1)
Radiolarit oder Kieselschiefer, sind Kieselgesteine die aus den Kieselskeletten einzelliger mariner Mikroorganismen (Radiolarien) entstanden sind. Radiolarite oder Lydite sind schwach metamorphisierte und meist dünnbankig ausgebildete, dichte, scharfkantig brechende Gesteine mit muscheligem Bruch. Charakteristisch ist ihr kleinstückiger Zerfall. Die häufig schwarze Farbe rührt von organischen Substanzen her. Radiolarit bildet dünne sedimentäre Ablagerungen, teils zusammen mit Argillit. Radiolarit wird wegen der feinen Körnung und der Härte für Schleifsteine verwendet.
Bestandteile: Radiolarit besteht aus Schalen und Resten von Radiolarien. Enthalten sind ebenso kohlenstoffhaltige organische Reste, Anatas, Muskovit, Calcit und Eisenoxide. Farbe: rötlich, grünlich, bräunlich, schwarz.