„1885 – A Gschicht us em Rappenalptal“
Zum 20jährigen Jubiläum der Theatergruppe des Gebirgstrachten- und Heimatschutzvereins Oberstdorf war vorgesehen, das mittlerweile sechste Stück aus der Feder des kürzlich verstorbenen Eugen Thomma im Jahr 2021 auf die Bühne zu bringen. Pandemiebedingt haben die Proben mit einem Jahr Verzögerung unter neuer Spielleitung von Conny Ney begonnen und laufen bereits auf Hochtouren. Stark an die Historie angelehnt werden in freier Handlung die harten Lebensbedingungen im südlichsten Zipfel Deutschlands, dem Rappenalptal dargestellt.
Der alte Sebes verbringt die Sommermonate mit seinen Enkeln in einer armseligen Hütte am Brenntewinggeare und verdient sein karges Einkommen mit der Kohlen- und Schnapsbrennerei. Ansonsten dominiert im Tal die Alpwirtschaft auf Galt- und Sennalpen, zur Jagdzeit kommt auch regelmäßig der spätere Prinzregent Luitpold mit seinem Gefolge in diesen abgelegenen Winkel des Königreichs Bayern. Aufgrund der Grenznähe verkehren ab und an auch noch weitere Personen in der kleinen Behausung…
In dieser Zeit werfen neue Einkommensquellen ihre ersten Schatten voraus: die einsetzende „Sommerfrische“ und der Alpinismus. Erste Pioniere wie Josef Enzensperger, Anton Waltenberger oder Hermann von Barth erkundeten die Berge und trugen zur Erschließung der Alpen bei. In diesem Zuge wurde auch der Ruf nach Unterkunftshütten in höheren Lagen laut, da die Anstiege aus dem Tal zu den Gipfeln sehr weit waren und es bei Wetterumschwüngen kaum Schutzmöglichkeiten gab. In Schraudolph´s Clubhütte in Einödsbach – die erste gastronomische Einrichtung zu dieser Zeit am Fuße der Mädelegabel – treffen sich daher die Initiatoren der Alpenvereinssektion Kempten mit den Baumeistern und Helfern, um den Bau der Rappenseehütte voranzutreiben. Das Für und Wider vorausschauender Personen und den Bewahrern des Althergebrachten prallt hier aufeinander und führt zur ein oder anderen Diskussion. Aber auch wohlhabende Gäste nächtigen von Zeit zu Zeit in diesem Kleinod unterhalb des bekannten Dreigestirns von Trettach, Mädelegabel und Hochfrottspitze und sorgen für Gesprächsstoff beim Personal.
Ein Stück Oberstdorfer Geschichte wird hier im Bühnenlicht dem Dunkel der Vergangenheit entrissen. Für die Freunde des Theaterspiels und der Mundart versprechen die Aufführungen unterhaltsame Stunden.
Aufführungstermine im Oberstdorf-Haus – Saal Nebelhorn:
- Freitag, 30. September 2022 um 19:30 Uhr
- Samstag, 1. Oktober 2022 um 19:30 Uhr
- Sonntag, 2. Oktober 2022 um 19:30 Uhr
- Montag, 3. Oktober 2022 um 14:30 Uhr (Feiertag)
- Freitag, 7. Oktober 2022 um 19:30 Uhr
- Samstag, 8. Oktober 2022 um 19:30 Uhr
Kartenvorverkauf ab dem 16. August 2022 über Tourismus Oberstdorf in der Information im Oberstdorf-Haus bzw. über den Kartenvorverkauf im Internet.