Durch ein starkes Gewitter mit kräftigen Niederschlägen traf es einige Bereiche von Oberstdorf am 30. Juni heftig. In kürzester Zeit prassten laut Deutschem Wetterdienst über 66 Liter pro Quadratmeter nieder.
Die Oberstdorfer Feuerwehr war hier wieder gemeinsam mit den Kommunalen Diensten stark gefordert. Über 25 Einsatzstellen mussten gleichzeitig bedient und abgearbeitet werden. Hier wird auch klar, dass aufgrund begrenzter Möglichkeiten nicht alles gleichzeitig erledigt werden kann. Die Feuerwehr versucht natürlich an jeder Einsatzstelle so schnell wie möglich zu sein, aber bei den immer häufiger auftretenden Unwetterereignissen ist die Eigeninitiative der Anwohner gefragt.
Kommandant Peter Vogler appelliert an die Oberstdorfer Bevölkerung: „Der Eigenschutz in den ersten Minuten des Ereignisses ist entscheidend.“ Durch kleine Maßnahmen kann schon einiges verhindert werden. Die Feuerwehr ist gern bereit sich Gefahrenquellen mit den Eigentümern anzusehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.
Bei Fragen wenden Sie sich gern über das Kontaktformular auf der Homepage www.feuerwehr-oberstdorf.de an Ihre Freiwillige Feuerwehr.
Schutz vor Hochwasserschäden
Starkregen kann jeden treffen, dazu muss man nicht an einem Fluss oder Bach oder in einem engen Tal wohnen. Wenn mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen – das ist die Definition für extreme Unwetter – ist häufig die Kanalisation überfordert.
Die Flut führt dann in Garageneinfahrten, Kellerlichtschächte oder, wenn es schlimmer kommt, auch unter der Haustür durch.
Selbst bei kleineren, lokalen Starkregenereignissen können vorbeugende Maßnahmen Schäden verhindern oder zumindest reduzieren. Oft helfen einfache Mittel, um wenigstens die Zeit bis zum Eintreffen der Hilfskräfte zu überbrücken.
Vorsorge-Empfehlungen der Freiwilligen Feuerwehr Oberstdorf
Kurzfristige Vorbeugung
Ist ein Unwetter mit Starkregen vorhergesagt, können auch einfache Hilfsmittel noch viel ausrichten. Voraussetzung ist ein schnell greifbarer Vorrat an nützlichem Material, wie Folien, Bretter, Sandsäcke, Silikon und ähnliches. Allerdings ist jetzt schnelles Handeln wichtig.
Sandsäcke
Sandsäcke werden verwendet um schnell eine wirkungsvolle Barriere zu schaffen. Zum Schutz von Haus- und Kellereingängen sind aufgestapelte Sandsäcke ebenfalls sehr hilfreich, da sie sich leicht verlegen lassen und nicht zu schwer sind.
Sandsäcke werden zu zwei Dritteln mit Sand gefüllt, so lassen sie sich besser handhaben und können gut und stabil gestapelt werden. Beim Verlegen einer Barriere geht man am besten vor wie bei einer Mauer und legt die Säcke versetzt.
Folien, Bretter, Schaltafeln und ähnliches Material
Mit diesen einfachen Materialien können Eingänge, Lichtschächte und weitere Öffnungen provisorisch verschlossen werden. Folie ausbringen, Holztafel darauflegen und mit Sandsäcken sichern.
Schotts /Sperren
Ein Schott für Türen und Kellerfenster ist schnell und einfach zu handhaben. Es ist keine permanente Installation oder Rahmen notwendig. Das Schott ist schnell einsetzbar, leicht zu lagern und zu transportieren. Schotts für Fenster und Türen gibt es in verschiedensten Ausführungen im Fachhandel. Sie bieten einen guten Schutz
gegen Wassereinbruch.
Strom ausschalten
Droht ein Wassereinbruch im Keller, schalten Sie den Strom in Räumen ab, die überflutet werden könnten. Dann ist ein Kurzschluss und damit Ihre eigene und die Gefährdung von Hilfskräften ausgeschlossen.
Akute Lage
Zuallererst: Menschen in Sicherheit bringen, achten Sie bitte besonders auf Kinder und Senioren
Keine Rettungsversuche ohne Eigensicherung, rufen Sie Hilfe!
Bringen Sie sich selbst in Sicherheit.
Bei Überschwemmung keinesfalls in Keller oder Tiefgaragen gehen.
Keine überfluteten Straßen durchfahren.
Steht das Fahrzeug schon bis über die Räder im Wasser, keinesfalls starten.
Und bitte helfen Sie und Ihre Nachbarn sich gegenseitig.
Langfristige Vorbeugung:
- Versickerungsmöglichkeiten schaffen
- Kellerzugänge abdichten
- Hauseingänge absichern
- Rückstauklappe einbauen
- Ausräumen
- Heizungsanlage und Heizöltank schützen