50 Jahre AOI - Tag der offenen Tür
Zum Jubiläum gibt es auf dem Gelände der Kläranlage in Thanners (Immenstadt) einen Tag der offenen Tür. Von 13.30 bis 17 Uhr gibt es neben vielen Fakten und Funktionen auch leckeres Essen und muntere Musik.
Mit dabei: Emsige Bakterien unterm Mikroskop, Führungen vorbei an hydraulischen Riesenschnecken und über aussichtsreiche Brücken. Dazu kommen Feuerwehr-Rundfahrten und ein Kinderquiz.
Der Anlass für das unterhaltsame Fest ist beachtlich: Vor 50 Jahren sagten zehn Orte im Allgäu trüben, muffigen Gewässern voller Asseln und Egeln den Kampf an: Sie schlossen sich zum „Abwasserverband Obere Iller“ zusammen. 1976 kam der Markt Oberstdorf und 1979 die Gemeinde Fischen dazu. Gemeinsam sorgten sie innerhalb weniger Jahre für Gewässerklasse I-II im Raum Obere Iller. Wenige Monate nach der Eröffnung der Anlage konnten Bürger und Touristen rund um Immenstadt, Rettenberg, Burgberg, Blaichach, Ofterschwang, Sonthofen, Bolsterlang, Fischen, Bad Hindelang, Obermaiselstein und Oberstdorf angeln und baden. Heute lässt sich das Wasser aus Flüssen und Seen sogar trinken. Zwischen damals und jetzt liegen zahlreiche Sitzungen, Pläne und Gespräche. Der Verband investierte viel Geld in 81 Sonderbauwerke mit einem raffinierten Kanalsystem, in Forschungsprojekte und einen teuren Irrtum. Die Kläranlage überwand zwei bedrohliche Hochwasserlagen und feierte im letzten Jahr einen nagelneuen Faulbehälter. Die Geschichte des Verbands fasziniert die Menschen immer aufs Neue: „Wir haben das ganze Jahr über Gäste auf der Anlage“, erzählt Betriebsleiter Ken Richter. „Von der Bundeswehr bis zum Kindergarten: Die Besucher sind fast immer überrascht, wie das hier alles abläuft.“ Dazu käme der glückliche Umstand, dass technischer Umweltschutz hochmodern sei. „Jeder einzelne Mitarbeiter ist stolz, Teil des Verbands zu sein und aktiv etwas für die Umwelt zu tun“, ist auch Geschäftsleiter Siegfried Zengerle überzeugt, der sein Büro in der Geschäftsstelle in Sonthofen hat. Gemeinsam mit insgesamt 40 Mitarbeitern kümmern sie sich sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr um den Betrieb der Kläranlage und die Funktionstüchtigkeit der Kanalisation. Konkret: um Luken, Überlaufbecken, Pegelstände. Dazu gehören Kontrollen, Proben, Wartungsarbeiten und vieles mehr.