Schulstandort Oberstdorf
Bürgermeister Laurent Mies weist Kritik zurück
In den letzten Tagen gab es mehrere Berichterstattungen in der Zeitung zum Standort der Grundschule. Dabei kam auch zur Sprache, dass der Kandidat der AO/FDP bereits 2014 öffentlich den Schulstandort der Grundschule zur Diskussion gestellt hatte. Jetzt wieder damit konfrontiert, reagiert die AO/FDP mit einem harschen Angriff in einem offenen Brief, den die Zeitung in weiten Teilen unverändert und ohne weitere Gegenrede in ihre Ausgabe am 24. Februar übernommen hat. Darin halten die AO/FDP-Gemeinderäte Bürgermeister Laurent Mies vor, dass der Schulstandort Oberstdorf durch die Politik des Rathauses in Frage gestellt sei.
Bereits im Wahlkampf 2014 hatte sich Bürgermeister Mies eindeutig für den Erhalt der Grundschule am jetzigen Standort positioniert. Auch Fritz Sehrwind, der Kandidat der CSU um das Bürgermeisteramt, hatte dies getan. Lediglich die Äußerungen des dritten Kandidaten ließ die ihn nominierende AO/FDP bis heute unwidersprochen in der Öffentlichkeit stehen.
Eine Kritik konstruiert die AO/FDP aus dem Hotelprojekt Aja. Dabei legte dieses, vom Gemeinderat beschlossene, von Touristikern befürwortete und vom damaligen Landrat als „Sechser im Lotto“ bezeichnete Projekt gerade den Bestand eines Badeangebotes für Oberstdorfs Bürger, seine Gäste und Schüler fest. Dies sollte zu einer erheblichen Kosteneinsparung für den Markthaushalt führen und hätte keinesfalls den Schulstandort beeinträchtigt.
Die Pausen- und Veranstaltungshalle am Gymnasium, die die AO/FPD gewünscht hatte, erhielt aus wirtschaftlichen Gründen keine Unterstützung durch den Marktgemeinderat. Stattdessen steckte der Markt Oberstdorf auf Vorschlag von Bürgermeister Mies erhebliche Mittel in die Ausstattung des Gertrud-von-le-Fort-Gymnasiums. Dies hatte man in der vorletzten Legislaturperiode schlicht nicht mitgeplant. Heute ist das Oberstdorfer Gymnasium ein Vorzeigeobjekt.
Sogar die Zusammenlegung von Fuggerpark und Kurpark und seine Neugestaltung stehen in der Kritik der AO/FDP. Die Partei wollte dieses Projekt zwar verhindern, wurde jedoch vom Gemeinderat überstimmt. Natürlich wird mit der Zusammenlegung der Grundschulstandort weder in Frage gestellt noch geschwächt. Ganz im Gegenteil, denn die Schulleitung begrüßt das Projekt als Zugewinn für die Grundschule.
Unrichtig ist, dass Bürgermeister Mies für den Abriss der Mittelschule plädiert hat. Richtig ist, dass sich Mies bei Einführung der Mittelschule intensiv für diese Schulform ausgesprochen hat. Richtig ist auch, dass der Schulverband der Mittelschule im Rahmen der Schulbaurichtlinien eine wirtschaftliche Lösung zwischen Neubau und Sanierung geprüft hat.
Unstrittig ist, dass die Mittelschule in Oberstdorf heute mit ihren wachsenden Schülerzahlen gestärkt dasteht.
Der Schulstandort Oberstdorf sollte weiterhin seinen separaten Grundschulstandort behalten. Die notwendige Sanierung wird der Gemeinderat beschließen. In einem offenen Prozess waren Vorgespräche mit allen Beteiligten geführt worden. Dies diente zur Vorbereitung für die Aufarbeitung durch die Verwaltung, die dem Gemeinderat am 25. Februar in seiner Sitzung vorgestellt wird.