Deutsche Bahn: Stellwerk und Bahnübergang Im Steinach
Zu einem Informationsgespräch trafen sich am 16. Dezember der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Heiko Büttner, leitende Mitarbeitern der Deutschen Bahn-Infrastruktur, Oberstdorfs Bürgermeister Klaus King, weiteren Amtskollegen aus dem Allgäu, die Landrätin, Allgäu GmbH und Bärbel Fuchs (Geschäftsführerin Bayerische Eisenbahngesellschaft) im Landratsamt.
Heiko Büttner informierte die Teilnehmenden über das defekte Stellwerk in Oberstdorf sowie über den Stand der Dinge beim Bahnübergang Im Steinach.
Ein Stellwerk bedient nicht nur die Weichen in einem Bahnhof, es ist quasi das Gehirn des kompletten Befehlsstandes. Das Stellwerk Oberstdorf wurde 1983 in Betrieb genommen. In den 40 Jahren Betriebszeit löste sich die Isolierung der Kabel auf und sorgte damit für den Defekt. Der Schaden wurde im August 2024 festgestellt. Nach Überprüfung des Ausmaßes - dafür wurden rund 800 Schaltpläne gesichtet – kam die DB zu dem Ergebnis, dass das Stellwerk komplett erneuert werden muss. Der Neubau soll neben dem täglichen Betrieb bis 2027 erstellt werden, vorbehaltlich der Freigabe durch das Eisenbahnbundesamt. Die übergangsweise Überarbeitung des Stellwerks soll Ende Februar 2025 abgeschlossen sein. In der Zeit bis zum Neubau wird ein Mitarbeiter zusätzlich zur Computertechnik eingesetzt und für Sicherheit sorgen.
Der IC Allgäu und der IC Nebelhorn (aus Hamburg bzw. Hannover) sollen ab Anfang März 2025 wieder nach Oberstdorf fahren.
Zu den Großveranstaltungen Vierschanzentournee und Skifliegen fahren Züge im ½ Stundentakt umsteigefrei von Augsburg und München nach Oberstdorf. Von Memmingen und Kempten fahren die Züge im Stundentakt nach Oberstdorf. Wie in der Vergangenheit werden rund 4000 Sitzplätze bereitgestellt, jedoch keine zusätzlichen Sonderzüge.
Voraussichtlich nach dem März 2025 werden Fahrten auf den Strecken Augsburg-Oberstdorf und München-Oberstdorf 20 Minuten länger brauchen. Später dann voraussichtlich plus 10 Minuten. Grund sind weitere Bauarbeiten an der Strecke.
Der Bahnübergang Im Steinach soll 2025 mit einer neuen Schranke ausgestattet werden. Eine Über- oder Unterführung wie in der Rubinger Straße wäre möglich, jedoch erst in rund zehn Jahren.
Die Finanzierung des Stellwerks Oberstdorf und des ebenfalls geplanten Stellwerks Fischen ist lt. Deutscher Bahn gesichert und finanziert, eine Ausnahme in der DB-Landschaft, wie Büttner betonte.
Elektrifizierung der Illertalbahn
Dank der Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung sind die ersten vier Stufen der Planungen für eine komplette Elektrifizierung der Illertalbahn möglich.
Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der Bayerischen Eisenbahngesellschaft berichtete, dass ein dieselfreies Allgäu bis Ende der 30er Jahre geplant ist – entweder mit Wasserstoff-Antrieb, vermutlich aber eher durch Elektrifizierung der Züge in Bayern und Franken.
Die Neigetechnik soll Anfang der 30er Jahre eingeführt werden.
Konzernbevollmächtiger Heiko Büttner lobte den Einsatz des Bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter, des CSU Generalsekretärs Martin Huber und des Vorsitzenden der CSU Fraktion Klaus Holetschek, der auf Initiative des Marktes Oberstdorf erfolgte.